Weinbau

Unsere Weinberge liegen hauptsächlich im oberen Wildtal sowie am Gundelfinger Rebberg und befinden sich im hofeigenen Besitz. Eingerahmt wird die Rebfläche durch angrenzende Wiesen und Weiden, welche durch unsere Kühe freigehalten werden.

Der Hof liegt auf 275 Meter über dem Meeresspiegel, die Weinberge erstrecken sich in einer Höhe von 300 bis 380 Meter. Die Anbaufläche beträgt 1,8 Hektar und befindet sich in einer Ost-West-Hanglage direkt an den Schwarzwald angrenzend. Daher liegt der durchschnittliche Jahresniederschlag bei etwa 1 100 Liter pro Quadratmeter, was relativ hoch ist und bedeutet, dass die Reben ausreichend mit Wasser versorgt werden. Gekoppelt mit den tiefgründigen, sandigen Lehmböden können unsere Reben die extremen Wetterbedingungen mit immer längeren Hitzeperioden gut bewältigen.

Die Rebfläche umfasst die Sorten Müller-Thurgau, Weißburgunder sowie Blaue Spätburgunder. Der Spätburgunder wird als Rotwein (lieblich / trocken), Weißherbst (Rosé) und auch als Weißwein „Pinot Noir Blanc de Noirs“ ausgebaut. Zusätzliche entsteht der Sektgrundwein für unseren beliebten Rosésekt (extra trocken) aus dieser Traube.

Der Jahreszyklus eines Weinberges

Das ganze Jahr über ist eine sorgsame Bewirtschaftung der Weinberge erforderlich. Im Frühjahr startet die Rebsaison mit der Kontrolle der Drähte und Rebpfösten. Eine Hauptrute, die aus dem Kopf des Weinstockes gezogen wurde, wird an den untersten Draht gebogen oder „geneigt“. Aus dieser Rute wachsen die Triebe für das aktuelle Lesejahr. Für eine verbesserte Nährstoffversorgung der Pflanzen setzen wir nach Bodenanalysen gezielt Grundnährstoffe wie Phosphor, Kalium und Magnesium ein.

Mit zunehmendem Sonnenschein und steigenden Temperaturen wachsen die Reben ab Mai deutlich. Zur Entlastung der Pflanze werden einzelne überflüssige Triebe am Rebstock und an der Rute „ausgebrochen“. Auf diese Weise kann die Rebpflanze ihre ganze Energie in die wichtigen Triebe stecken. Somit wird die Traubenmenge reduziert und gleichzeitig die Qualität des Weines gesteigert. Bis die Ruten zum obersten Draht hinausgewachsen sind, werden diese bis Ende Juli immer wieder ordentlich in die Drähte gewoben, damit sie nicht abbrechen. Sind die Ruten über den höchsten Draht hinausgewachsen, werden sie zwei bis dreimal maschinell mit dem Laubschneider eingekürzt. Um den Rebstock vor Pilzerkrankungen zu schützen ist es notwendig Pflanzenschutzmittel einzusetzen, die Häufigkeit der Spritzungen richtet sich nach der Witterung. Der Einsatz der Fungizide wird so gering als möglich gehalten.

Im Juli / August steht im Fokus die Qualitätssteigerung des Weines, indem überflüssige Blätter und Trauben durch präzise Handarbeit in mehreren Durchgängen entfernt werden. Somit entstehen Licht und Luft für ein gutes Wachstum der Trauben. Ein weiterer Vorteil dieser Auflockerung ist die Prävention vor der Kirschessigfliege. Die Einnistung dieses Schädlings wird auf dies Art gemindert. Ende August beginnen die Trauben sich zu färben, nun werden die noch grünen, weniger reifen Trauben herausgeschnitten. Bei der Lese würden diese noch unreifen Trauben die Qualität des Weines mindern. Mitte / Ende September beginnt in der Regel die Weinlese, die ausschließlich in Handarbeit erfolgt. Als kleiner Familienbetrieb sind wird dabei dankbar über zahlreiche engagierte Bekannte und Familienmitglieder, die uns bei dieser Arbeit helfen. Die Ernte oder das „Herbsten“ ist daher eine gesellige Angelegenheit, bei der das anschließende Vesper nicht zu kurz kommen darf.

Nach der Lese kann der Rebstock ruhen und in Vorbereitung auf den Winter seine Kräfte ins Innere ziehen. Mit Ende der Winterpause werden wiederrum alle Ruten bis auf eine Ausgewählte, welche dem Kopf der Rebe entspringt, abgeschnitten und aus den Drähten herausgezogen. Das hieraus entstehende Rebholz wird in die Rebgasse gelegt, um die Steilhänge mit dem Weinbergschlepper besser befahren zu können. Gleichzeitig wird auf diese Weise ein natürlicher Kreislauf unterstützt, der die Bodenqualität verbessert. Dies ist eine kurze Übersicht über die Hauptarbeitsschritte im Jahreszyklus, die das ganze Jahr über viel Handarbeit, sowie hohe Sorgfalt erfordern, damit eine gute Qualität gewährleistet werden kann.

Ausbau und Vermarktung des Weines

Nach der Weinlese bringen wir unsere Trauben zu einem Weingut, welches uns beim Ausbau des Weines unterstützt. Nach der Anlieferung werden die Beeren vom Stiel entfernt, abgepresst und zur Gärung eingelagert. Je nach Traubensorte sind unterschiedliche, komplexe Arbeitsschritte erforderlich. Nach ausgiebiger Reifezeit im Tank wird der Wein analysiert, abgeschmeckt und schließlich in die Flasche abgefüllt. Frühstens im Februar des Folgejahres können die Weißweine zur Vermarktung auf dem Hof angeboten werden. Rotweine benötigen deutlich mehr Zeit bis zur Abfüllung.

Unsere Weine werden zu 80% ab Hof verkauft, des Weiteren werden lokale Restaurants beliefert. Unter anderem das Café Bugblick, Gasthaus Sonne, der Kandelblick sowie das Waldrestaurant Zähringer Burg in Wildtal und der Hofladen von Familie Merz. In Gundelfingen und Freiburg können Sie unsere Weine im Gasthaus La Bodega (Ochsen), dem Zähringer Tor und in der Alten Wache (direkt am Münsterplatz) genießen.

Bei Interesse können Sie uns gerne kontaktieren, wir beantworten Ihre Fragen sehr gerne.